Geheimnis um einen Wohnwagen by Blyton Enid

Geheimnis um einen Wohnwagen by Blyton Enid

Autor:Blyton, Enid
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-09-28T04:00:00+00:00


Die Spürnasen und der Clown

Am nächsten Morgen wartete Dicki, bis Eulalie mit den Kirchenblättern fortgegangen war. Dann ging er in seinen Schuppen und maskierte sich mit großem Vergnügen.

Er schminkte sein Gesicht so braun wie das des Mannes im Schießzelt, klebte sich zottige Augenbrauen an und zerzauste seine Haare. Dann wühlte er draußen im Garten in einem frisch umgegrabenen Beet, bis seine Fingernägel voller Erde waren. Schließlich zog er die alten Sachen an und schob sich die vorstehenden falschen Zähne in den Mund. Als er sich im Spiegel besah, erschrak er fast vor seinem abstoßenden Aussehen. »Wie heißt du?« fragte er sein Spiegelbild. »Karl? Ludwig? Erich? Nicht? Dann vielleicht Alfred? Gut! Jetzt ist es aber Zeit, daß du zum Jahrmarkt gehst.«

Er verließ den Schuppen und schlich zur hinteren Gartenpforte. Purzel hatte er im Haus zurückgelassen. Da draußen auf dem Weg niemand zu sehen war, schlüpfte er rasch hinaus und schlenderte dann mit den Händen in den Taschen davon. Dazu pfiff er, so gut es mit seinen vorstehenden Zähnen gehen wollte.

Plötzlich schoß jemand aus einem Gartentor und rannte ihn an. Er fuhr erschrocken zusammen. Es war Eulalie mit den Kirchenblättern. Einige waren bei dem Zusammenstoß auf die Erde gefallen. Schon wollte er sie aufheben, da besann er sich noch rechtzeitig auf seine Rolle als Alfred und drehte Eulalie den Rücken zu.

»Was stehst du hier im Weg?« schimpfte sie. »Kannst du nicht wenigstens die Hefte aufheben?«

»Heb sie doch selber auf!« brummte Dicki und ging grinsend weiter. Sie hatte ihn nicht erkannt, also mußte seine Maske sehr gut sein.

Vergnügt schlurfte er zu der Bushaltestelle, wo er sich mit den Spürnasen verabredet hatte. Sie standen schon dort und sahen nach ihm aus, beachteten den zerlumpten Burschen aber nicht im geringsten. Er ging an ihnen vorbei und setzte sich auf eine Bank. »Was ist die Uhr?« fragte er Rolf, der ihm am nächsten stand, mit verstellter Stimme.

»Kurz vor zehn«, antwortete Rolf. Dann sagte er zu den andern Kindern: »Hoffentlich bringt Dicki nicht wieder Eulalie mit.«

»Hast du 'ne Zigarette?« fragte ihn Dicki.

»Nein«, antwortete Rolf kurz angebunden.

»Wann kommt der nächste Bus?« fragte Dicki.

»Da hängt ein Fahrplan«, antwortete Flipp.

Die Kinder gingen ein paar Schritte weiter und betrachteten Dicki voller Abscheu.

»Er gehört wahrscheinlich zum Jahrmarkt«, sagte Gina leise.

Dicki grinste innerlich. Als der Omnibus um die Ecke kam, stand er auf.

Die Kinder sahen suchend die Straße entlang. »Dicki verspätet sich«, sagte Betti. »Was machen wir nun? Sollen wir auf den nächsten Bus warten?«

»Nicht nötig, wir nehmen diesen«, antwortete Dicki mit seiner natürlichen Stimme.

Er lachte über ihre entgeisterten Gesichter. Sie standen da wie angewurzelt und vergaßen in ihrer Überraschung fast, den Bus zu besteigen.

»Los, steigt ein«, zischte er und schob sie vor sich her.

»Sprecht während der Fahrt aber nicht mit mir. Wir können uns nachher auf dem Jahrmarkt unterhalten.«

Schweigend saßen die vier Kinder im Bus. Sie konnten sich nicht genug über Dickis Veränderung wundern. Betti warf ihm hin und wieder einen Seitenblick zu. Niemals wäre sie darauf gekommen, daß dieser gräßliche Kerl ihr geliebter Dicki sein könnte. War er es auch wirklich? Ja, an der Stimme hatte sie ihn sofort erkannt.



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